Karneval 2024, 2025 und 2026 - Datum und Ursprung

Datum von Karneval

Karneval findet in den kommenden Jahren an folgenden Terminen statt:

Karneval erstreckt sich über einen Zeitraum von 6 Tagen, der von Donnerstag bis Dienstag vor Aschermittwoch geht und liegt stets im Februar oder März. Das Datum von Karneval ist variabel und hängt vom beweglichen Termin des Osterfestes ab, welches durch die Osterformel berechnet wird.

Fastnacht, Fasching, Karneval - was ist der Unterschied?

Fastnacht, Karneval oder Fasching - die Namen sind unterschiedlich, stehen aber alle für die traditionellen Feierlichkeiten, die stattfinden, bevor die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern beginnt. Das fröhliche und bunte Fest wird auch als 5. Jahreszeit oder Narrenzeit bezeichnet und ist je nach Region mit unterschiedlichen Bräuchen verbunden.

Der Begriff „Fastnacht“, abgeleitet aus dem mittelhochdeutschen „Vastnacht“, bezieht sich ursprünglich auf die Nacht oder den Abend vor dem Fasttag Aschermittwoch und später auf die Woche vor Anbruch der Fastenzeit. Das Wort „Karneval“ steht ebenso in direkter Verbindung mit der Fastenzeit, denn es bezieht sich auf den in der Zeit üblichen Fleischentzug und wurde aus dem italienischen „Carnevale“ abgeleitet. „Carne(le)vale“ heißt soviel wie „Fleischfortnahme“ und bürgerte sich zunächst in Italien als Fest vor Aschermittwoch ein. Auch die Bezeichnung „Fasching“ soll auf die Wortwurzel „Fasten“ zurückgehen und entwickelte sich aus den alten Begriffen „Vastchang“ oder „vast-schanc“, was so viel wie „Ausschank des Fastentrunks“ bedeutet.

Karnevalsmasken
Karnevalsmasken Schultzerenate / CC-by-sa

Sowohl der rheinische Karneval als auch die schwäbisch-alemannische Fastnacht sind im Bundesweiten Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe der UNESCO aufgeführt. Dies würdigt den Reichtum der Rituale und Bräuche der 5. Jahreszeit als anerkanntes Kulturgut. Offizielle Vertreter des Karnevals möchten außerdem, dass Fastnacht, Fasching und Karneval auf die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen werden.

Karneval, Fasching, Fastnacht - in welchen Regionen wird was gefeiert?

Karneval im Rheinland: Karneval, teilweise auch Fastelovend, wird vor allem im Rheinland und im Westen Deutschlands gefeiert. Zu den Hochburgen des Karnevals gehören Köln, Düsseldorf und Aachen.

Fastnacht im Südwesten: Fastnacht, auch Fastnet, Fassenacht oder Fasnacht, wird typischerweise im Südwesten Deutschlands gefeiert, aber auch in manchen Gebieten Österreichs, in Südtirol sowie in Luxemburg, Liechtenstein und der Schweiz. Die Fastnachtshauptstadt des Südwestens ist Mainz.

Fasching im Süden: Fasching wird traditionell im Süden und Osten Deutschlands und in Österreich begangen, die bekanntesten Faschingshochburgen sind Nürnberg und Würzburg.

Jede Region hat bis heute ihren eigenen Fastnachtsruf, im Südwesten ist es „Helau“, im Rheinland „Alaaf“ und in Süddeutschland „Narri-Narro“.

Fastelovend em Blot – he und am Zuckerhot
Fastelovend em Blot – he und am Zuckerhot Marco Verch / CC-by
Fasnet Umzug Freiburg im Breisgau
Fasnet Umzug Freiburg im Breisgau F Delventhal / CC-by
Narri Narro! Jeck aus Reute bei Emmendingen
Narri Narro! Jeck aus Reute bei Emmendingen Thomas Böcker / CC-by-sa
Karnevals-Amerikaner in Koblenz
Karnevals-Amerikaner in Koblenz onnola / CC-by-sa

Wann wird genau gefeiert?

Genau genommen beginnt die Fastnachtszeit bereits im Vorjahr, nämlich am 11.11. um 11:11 Uhr. Dies ergab sich wohl daraus, dass es früher in manchen deutschen Gegenden üblich war, am Vorabend des 11. November (Martinstag) ein fröhliches Gelage zu feiern, bevor am nächsten Tag die vorweihnachtliche Fastenzeit beginnt (ähnlich wie die Fastenzeit vor Ostern). Ein anderer Zusammenhang mit dem Karneval besteht darin, dass ab Ende des Mittelalters die Zahl „Elf“ als Sünde betrachtet und mit Narren in Verbindung gebracht wurde.

Ab dem 6. Januar beginnt die Phase des Sitzungskarnevals, die bis zu Beginn des Straßenkarnevals geht, der eigentlichen Hauptphase der Fastnacht. Diese liegt entweder im Februar oder März und dauert sechs Tage, von Donnerstag bis Dienstag vor Aschermittwoch. Am Donnerstag beginnen die Feierlichkeiten mit der Weiberfastnacht (auch Altweiberfastnacht, Fetter Donnerstag, Altweiber u.a.), erstrecken sich anschließend über das Wochenende bis Rosenmontag, dem Höhepunkt des Festes, und gehen am Fastnachtsdienstag (auch Veilchendienstag oder Mardi Gras) zu Ende.

Ursprung von Karneval, Fastnacht und Fasching

Wann genau Fastnacht, Fasching und Karneval entstanden, kann historisch nicht präzise nachgewiesen werden. Sicher ist, dass die Tradition des Festes bis ins Mittelalter zurückgeht und eng mit der christlichen Fastenzeit verbunden ist. Bereits damals feierten die Menschen den Beginn der Fastenzeit mit Essen und Tanz.

Heidnischer Ursprung der Fastnacht

Zum einen sollen Fastnachtsbräuche auf heidnische Wurzeln zurückgehen und aus germanischen und keltischen Fruchtbarkeitskulten entstanden sein. Mit lärmendem Treiben soll in der damaligen Bevölkerung der Winter ausgetrieben und die baldige Ankunft des Frühlings gefeiert worden sein, was allerdings nicht eindeutig historisch nachweisbar ist.

Religiöser Ursprung der Fastnacht

Was als gesichert gilt, ist, dass das heutige Fest auf mittelalterlichen Bräuchen beruht, die in enger Verbindung mit der vorösterlichen Fastenzeit stehen. Vor der 40-tägigen christlichen Fastenzeit mussten Lebensmittel, deren Verzehr in dieser Zeit untersagt war, verbraucht werden, weshalb in den Tagen davor besonders viel Fleisch, Eier, Milch, Zucker und Alkohol genossen wurden. Daraus entstanden wohl auch noch heute typische Karnevalsspeisen wie Krapfen, Kreppel oder Pfannkuchen.

Entwicklung der Fastnacht vom Mittelalter bis heute

Im deutschen Sprachraum gibt es die ersten sicheren Belege über ein Fastnachtsfest zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Vor der bevorstehenden Fastenzeit, die seit dem 7. Jahrhundert von der römischen Kirche verordnet wurde, ließ es sich die Bevölkerung noch einmal richtig gut gehen und verzehrte vor allem viel Fleisch. Zu Beginn beschränkten sich die Festlichkeiten auf Dienstag, den Tag vor Beginn der Fastenzeit, weiteten sich aber mit der Zeit bis auf den Donnerstag davor aus, weil man immer früher mit der Zubereitung der Nahrungsmittel für das Festessen begann. Aus den zunächst privaten Feiern entwickelten sich mit der Zeit öffentliche Gelage, die bald durch Tanz und Musik aufgelockert wurden.

Bis Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Fastnacht als rauschendes und unbeschwertes Fest gefeiert, bevor sie im 15. Jahrhundert einen grundlegenden Wandel durchlief, weil die damit verbundenen Sitten und Bräuche der Kirche zunehmend ein Dorn im Auge waren. Die Fastenzeit war eine heilige Zeit, die Fastnacht eine Zeit der Sünde. Die Verteufelung der Fastnacht, wie sie von der Kirchenkanzel gepredigt wurde, spiegelte sich rasch in den Verkleidungen und Masken wider, die sich im 15. Jahrhundert zunehmend ausbreiteten. Aus Trotz verkleideten sich die Menschen als Teufel, Narr oder mit Tiermasken. Verkleidungen dienten ebenfalls als Mittel, Streiche zu spielen und sich vor der Obrigkeit zu verstecken. Gleichzeitig wurde die Fastnacht immer organisierter, es fanden Umzüge statt und das 15. und 16. Jahrhundert entwickelten sich zur Blütezeit des Karnevals.

Während der Reformation im 16. Jahrhundert erlitt die Fastnacht mit ihren Bräuchen einen tiefen Einschnitt. Die protestantische Kirche lehnte die Feiern kategorisch ab und in vielen reformierten Gebieten wurden Fastnachtsfeiern verboten. Deshalb findet man auch heute noch die meisten Karnevalshochburgen in katholisch geprägten Gebieten.

Obwohl im 17. Jahrhundert viele der Figuren und Masken unter dem Einfluss des Barock und des glanzvollen Italienischen Carnevals stark verfeinert wurden, erlebten die Fastnachtsbräuche im 18. Jahrhundert einen weiteren Niedergang. Vertreter der Aufklärung taten das Treiben des Volkes als völlig überholtes Relikt der dunklen Vergangenheit ab und das Fest wurde verboten.

Erst mit der Romantik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam eine neue Begeisterung für alte Feste und Bräuche auf, und der Karneval erlebte seine erste Renaissance. Gerade im Bürgertum fand die Idee hohen Anklang und so wurde im Rheinland eine romantische Form des Karnevals gegründet, statt auf den Straßen und in Schänken wurde gesittet auf Bällen und Prunksitzungen und in geordneten Zügen gefeiert. Aber auch die einfachen Leute im Südwesten Deutschlands entdecken die Fastnachtsidee wieder für sich und besannen sich auf alte Fest- und Umzugstraditionen mit Masken und Narrenkleidern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten Fastnacht, Fasching und Karneval erneut einen großen Aufschwung und sind bis heute sehr populär.

Feierlichkeiten und Traditionen zu Karneval

Fastnacht ist traditionell ein Moment, bei dem gesellschaftliche Regeln und Sitten für einen kurzen Moment außer Kraft gesetzt werden, um das Leben vor dem Fasten noch einmal in vollen Zügen zu genießen. An Karneval/Fastnacht/Fasching ist es daher üblich, sich zu verkleiden und sowohl drinnen als auch draußen zu feiern. Es gibt die Saalfastnacht mit Kostümbällen, Verkleidungspartys in Bars und Kneipen und (Prunk-)sitzungen, die eine Mischung aus Büttenreden, Tanz und Musik zeigen. Der Straßenfasching wird vor allem von kleinen und großen Karnevalsumzügen geprägt.

Tradition des Verkleidens

Die Tradition des Verkleidens ist an Karneval, Fasching und Fastnacht sehr wichtig. Wie bereits im Mittelalter, erlaubt es den Menschen, für ein paar Tage in eine andere Rolle zu schlüpfen und unabhängig von gesellschaftlichen Zwängen „die Sau rauszulassen“, sich zu amüsieren oder mit dem Kostüm ganz einfach Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Situationen zu üben.

Fastnacht Konstanz
Fastnacht Konstanz Faldrian. / CC-by-sa

Straßenfastnacht

Der Straßenkarneval wird durch Veranstaltungen an der freien Luft und Umzüge bestimmt, die in den Faschingsregionen sowohl in kleinen Dörfern als auch in großen Städten stattfinden. Zu den größten und bekanntesten Veranstaltungen gehören die Rosenmontagsumzüge in Köln, Düsseldorf, Mainz und Aachen. In Köln nehmen rund 12.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Umzug teil und es werden ca. 300 Tonnen Süßigkeiten in die Menge geworfen, die aus rund 1,5 Millionen Besuchern und Besucherinnen besteht. In Düsseldorf sind es knapp 1 Million, in Mainz 500.000 und in Aachen 300.000 Besucher und Besucherinnen.

Straßenumzug an der Konstanzer Fasnacht
Straßenumzug an der Konstanzer Fasnacht Faldrian. / CC-by-sa

Hallenfastnacht

Im Rahmen des Karnevals, der Fastnacht und des Faschings in Hallen werden Kostümpartys, Bälle und Sitzungen veranstaltet. Karnevalssitzungen sind Veranstaltungen, bei denen es ein buntes Programm aus Wortbeiträgen, Musik und Tanzeinlagen gibt. Gerne wird das Publikum mit eingebunden. Wortbeiträge werden von sogenannten Büttenredner vorgetragen. Die bekanntesten Fastnachtssitzungen werden im Fernsehen übertragen. Die älteste Fernsehsitzung ist „Mainz bleibt Mainz“ (seit 1955), die abwechselnd von ARD und ZDF gezeigt wird und durchschnittlich rund 5 Millionen Zuschauer hinter den Bildschirm lockt.

Närrisches Treiben als Kritik an der Politik

Karneval wird traditionell dafür genutzt, dezent Kritik an Politik und Regierung zu üben, was in verschiedenen Bräuchen sichtbar wird. Närrische Figuren dienen dazu, gesellschaftliche Ordnungen und politische Situationen scherzhaft infrage zu stellen. Büttenredner auf Sitzungen greifen gerne aktuelle gesellschaftliche Themen auf und nehmen Politiker auf den Arm. Beim Sturm der Rathäuser, ein Brauch, der im Rahmen der Weiberfastnacht am Donnerstag üblich ist, wird die männliche Dominanz und Macht in der Gesellschaft kritisiert und auf den Kopf gestellt. Mit der Bildung von Komitees nutzten die Kölner die Gelegenheit, sich über den preußischen Militarismus lustig zu machen. Die Tradition der Funkengarden, des Elferrats, von Prinz Karneval oder die Übergabe von Orden nahm ursprünglich das militärische Verhalten Preußens auf den Arm.

Karneval in der Welt

Außerdeutsche Hochburgen des Karnevals, mit jeweils eigenen Auslegungen, sind in verschiedenen katholischen Ländern dieser Welt zu finden. Zu den bekanntesten Orten, die den Karneval feiern, gehören Monte-Carlo, New Orleans, Nizza, Rio de Janeiro, Quebec, Salvador de Bahia, Teneriffa, Venedig und Viareggio.

Carnaval do Rio de Janeiro

In Rio de Janeiro in Brasilien ist Karneval die wichtigste Zeit des Jahres. Millionen von Menschen feiern mit Sambarhythmen und farbenprächtigen Kostümen den Straßenkarneval.

Die größte Karnevalsparade des Globus zieht Besucher und Besucherinnen aus der ganzen Welt an.

Carnival parade in Rio de Janeiro - Portela samba school
Carnival parade in Rio de Janeiro - Portela samba school Leandro Neumann Ciuffo / CC-by

Il Carnevale di Venezia

Auch der Karneval von Venedig ist weltbekannt. Die ersten Belege stammen aus dem Jahr 1286. Bei Bällen und Veranstaltungen fallen die Masken und Kostüme der Venezianer besonders romantisch und stilvoll aus. Offiziell beginnt er am Sonntag, 10 Tage vor Aschermittwoch.

Die Kostüme von Venedig in Brügge (2018) 1/2
Die Kostüme von Venedig in Brügge (2018) 1/2 Miguel Discart / CC-by-sa
Die Kostüme von Venedig in Brügge (2018) 2/2
Die Kostüme von Venedig in Brügge (2018) 2/2 Miguel Discart / CC-by-sa