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Der Kalender: ein notwendiges Werkzeug für den Menschen
Für alle zivilisierten Völker oder solche, die sich auf dem Weg zur Zivilisation befinden, ist es wichtig, sich in der Zeit orientieren zu können. Zeitmarken ermöglichen es den verschiedenen Völkern, bestimmte gemeinsame Ereignisse festzulegen und die Landwirtschaft im Einklang mit der Astronomie zu planen.
Im Laufe der Zeit haben Volksgemeinschaften verschiedener Kulturkreise ihre Kalender an ihre Nutzungen, Bedürfnisse und Bräuche angepasst 1, so wird z.B. das Neujahr nicht in allen Ländern zum gleichen Zeitpunkt gefeiert.
Es existieren 3 Kalendertypen:
- Mondkalender: Richtet sich nach den Mondphasen, 354 Tage in 12 Monaten (Islamischer Kalender);
- Sonnenkalender: Basiert auf den Jahreszeiten, 365 Tage in 12 Monaten (Julianischer und Gregorianischer Kalender);
- Lunisolarkalender: Mischung Mond- und Sonnenkalender mit 365 Tagen, die Monate fallen mit der Lunation (Mond) zusammen (Chinesischer Kalender).
Geschichte und Entwicklungen des Kalenders
Zunächst mussten die Völker die Zeit in Tage, Monate und Jahre einteilen. Dabei stützten sie sich auf mehrere astronomische Phänomene2:
- der Sonnentag, Zeitspanne zwischen zwei Sonnenaufgängen oder -untergängen (ca. 24 Stunden);
- die Lunation, das Zeitintervall zwischen 2 Neumonden.
Der erste Kalender wurde im 3. Jahrtausend v. Chr. von den Städten Babylons entwickelt 3, obwohl in Nabta Playa im Süden Ägyptens ein Kalender gefunden wurde, der auf das 5. Jahrtausend v. Chr. datiert ist 4. Dieser völlig neue Kalender basierte auf den Bewegungen des Mondes und zählte 12 Monate mit 29 oder 30 Tagen. Es bestand die Möglichkeit, Tage oder sogar Monate hinzuzufügen, um im Einklang mit den verschiedenen Jahreszeiten zu stehen.



Später beschlossen die Ägypter, den Mondkalender durch einen Sonnenkalender, bestehend aus 12 Monaten und 365 Tagen, zu ersetzen. Für den Sonnenkalender orientierten sich die Entwickler an vier Anhaltspunkten:
- Frühlings-Tagundnachtgleiche: Tag und Nacht sind gleich lang, etwa 12 Stunden;
- Herbst-Tagundnachtgleiche: Tag und Nacht sind gleich lang, etwa 12 Stunden;
- Wintersonnenwende: Längste Nacht und kürzester Tag des Jahres;
- Sommersonnenwende: Längster Tag und kürzeste Nacht des Jahres.
Der erste römische Kalender entstand im 7. Jahrhundert v. Chr. 3. Dieser Mondkalender hatte 304 Tage und begann mit dem Monat März. Anschließend wurden Tage hinzugefügt, um dem Sonnenjahr zu entsprechen. Aus der hinzugefügten Zeit entstanden die Monate Januar und Februar.
Um die Jahreszeiten wieder in Einklang zu bringen, beschloss Julius Cäsar im Jahr 46 v. Chr., den ägyptischen Kalender an den landwirtschaftlichen Kalender anzupassen, und schaffte den Julianischen Kalender. Dieser zählte 365 Tage im Jahr und alle vier Jahre ein Schaltjahr 2.
Einige Jahrhunderte später stellten Astronomen fest, dass Cäsar einige Fehler gemacht hatte und dass der Kalender nicht mit dem Astrozyklus übereinstimmte. Im Jahr 1582 beschloss Papst Gregor XIII., den Kalender erneut zu reformieren, und schuf den Gregorianischen Kalender. Seitdem ist der Jahresbeginn auf den 1. Januar festgelegt.
Nach der Französischen Revolution wurde in Frankreich ein neuer Revolutionskalender eingeführt, der auf dem Dezimalsystem basiert. Damit sollte die Abkehr von der alten gesellschaftlichen Ordnung auch im Kalendersystem symbolisch vollzogen werden. Der Revolutionskalender setzt sich jedoch nicht dauerhaft durch: Bereits 1806, unter Napoleon, wird wieder der Gregorianische Kalender eingeführt.
Der Kalender, ein Alltagsobjekt
Heute benutzen die meisten Länder den Gregorianischen Kalender, aber auch der Mondkalender findet noch Verwendung, vor allem in der muslimischen Religion. In der heutigen Welt sind Kalender zu unentbehrlichen Hilfsmitteln im Alltag geworden. Sie ermöglichen es, Daten bestimmter Feste zu bestimmen, Urlaube zu planen oder Termine einzutragen.

Heutzutage gibt es Kalender in digitaler Form. Mit der Entwicklung der Technologie ist es nun möglich, seinen Kalender auf dem Handy und immer griffbereit zu haben. Manche Kalender werden auch als Dekorationselement verwendet, z. B. Bildkalender mit Prominenten oder Sportlern.
Die Notwendigkeit, sich in der Zeit zurechtzufinden, besteht auch im Handel. Für den Schlussverkauf beispielsweise gibt es einen genauen Zeitplan.
Verweise
François Blondel, Geschichte des römischen Kalenders Google Books (französisch)
Siehe Die Entwicklung des Kalenders und unserer Zeitrechnung
Siehe planet-wissen.de