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Der Tag der Deutschen Einheit
Der Tag der Deutschen Einheit ist ein fixes Datum und findet immer am 03. Oktober statt.
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Der Tag der Deutschen Einheit ist ein gesetzlicher Feiertag.
An diesem Tag wird die Wiedervereinigung der zwei deutschen Staaten, die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik, gefeiert. Genauer gesagt wurde am 03. Oktober 1990 der „Beitritt“ der DDR zur BRD vollzogen. Damit wurden die sogenannten neuen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie Ostberlin in die BRD aufgenommen.
Das Datum ist seitdem kontrovers diskutiert. Es gibt viele Stimmen, die den 03. Oktober als „bürokratischen Akt“ und wenig sinnstiftenden Moment ansehen. Der 9. November, der Tag des Mauerfalls, sei ein viel stärkeres und gerechteres Symbol für das vereinte Deutschland, und daher besser geeignet als Tag der Deutschen Einheit. Wieder andere argumentierten für den 17. Juni als Datum, um dem Volksaufstand von 1953 in der DDR zu gedenken. Seit 1963 ist dieses Datum ein „Nationaler Gedenktag des Deutschen Volkes“ und war vor allem Gedenktag der deutschen Spaltung
Der Nationalfeiertag nach der Staatsgründung 1871
Nach dem Sieg im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ließ sich Wilhelm I von Preußen in Versailles zum Kaiser von Deutschland krönen. Damit wurde der Staat Deutschland gegründet, dessen Gebiete zuvor ein lose vereinter Flickenteppich von einzelnen Königreichen, Herzogtümern und vielen kleinen Fürstentümern war. Bis dato hatte man Krönungstage der einzelnen Herrscher gefeiert, und es gab nun verschiedene Ideen zu einem Nationalfeiertag, die sich aber nie durchsetzen konnten. Zwar wurde alljährlich der Sedantag am 02. September, der Tag der Kapitulation Frankreichs, als eine Art Nationalfeiertag gefeiert, aber er wurde nie zu einem gesetzlichen Feiertag erklärt.
In der Weimarer Republik wurde schließlich der 11. August zum Nationalfeiertag erklärt, an diesem Tag hatte der erste Reichspräsident Friedrich Ebert die Verfassung unterzeichnet. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde ab 1934 ein „Nationalfeiertag des deutschen Volkes“ am 01. Mai gefeiert, insbesondere um den Tag gefeierten „Tag der Arbeit“ der Arbeiterbewegung zu unterdrücken.
Ein Weltkrieg und zwei Staatsgründungen
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg waren die Gebiete des ehemaligen Deutschen Reiches von den alliierten Staaten USA, Russland, Großbritannien und Frankreich besetzt. Jeder Staat kontrollierte jeweils eine Zone, aber Fragen Gesamtdeutschland betreffend wurden im Alliierten Kontrollrat entschieden. Es gab Pläne, Deutschland als Pufferstaat zwischen Ost und West einzurichten, sogar eine Zerschlagung und Deindustrialisierung Deutschlands wurde angedacht, der sogenannte Morgenthau-Plan.
Doch der während des Krieges ruhende Konflikt der Systeme zwischen Ost und West verhinderte eine fruchtbare Zusammenarbeit der Westalliierten mit der Sowjetunion in Kontrollrat, da eine Frontstellung mitten durch Deutschland immer deutlicher wurde. Nach vielen gescheiterten Bemühungen, Provokation und Gegenprovokation, wurde spätestens ab 1947 zeigte sich, dass sich die vier Alliierten in der Frage der Zukunft Deutschlands nicht einig werden würden. In diesem Jahr vereinigten sich die Zonen der USA und Großbritannien zur Bizone, später kam die französische dazu.
1948 lief der Marshall-Plan zum ökonomischem Aufbau Westdeutschlands an, den die Sowjetunion ablehnte, und mit einer Währungsreform wurde die Deutsche Mark eingeführt, woraufhin die Sowjetunion Westberlin blockierte und die Westalliierten mit der Luftbrücke antworteten. 1949 schließlich war das Jahr der doppelten Staatsgründung: Aus den Gebieten der Tri-Zone und West-Berlin wurde die westlich ausgerichtete Bundesrepublik Deutschland, und in den Gebieten der sowjetischen Zone wurde die Deutsche Demokratische Republik ausgerufen, die sich zu einem der treusten Sowjetstaaten herausbilden sollte.
Zwei deutsche Staaten
Die BRD und die DDR gingen von da an unterschiedliche Wege. Während im Westen die liberale Idee propagiert wurde und eine soziale Marktwirtschaft entstehen sollte, die sich stark an den USA ausrichtete, wurde in der DDR ein sozialistisches System mit Planwirtschaft installiert und eine enge Kontrolle durch die Sowjetunion ausgeübt. Schon seit 1946 waren die Grenzen im Osten geschlossen, und Reisen zwischen Ost und West sehr schwierig. Symbol für die Trennung von Ost und West unter dem „Eisernen Vorhang“ der Sowjetunion war die Berliner Mauer, eine Grenzbefestigung, welche Westberlin von den umgebenden DDR-Gebieten abtrennte. Viele Menschen versuchten in dieser Zeit in den Westen zu fliehen, mit teils waghalsigen Plänen, Tunnelbaus, Schmuggeleien und Tricks. Doch viele von ihnen schafften es nicht oder wurden sogar von den Grenzschützen erschossen. Denn für die Grenzsoldaten galt ab 1960 für unerlaubte Grenzübertritte der Schießbefehl.
Der Fall der Berliner Mauer
Ende der 80-Jahre zeichnete sich immer mehr der Bankrott der DDR und das langsame Zusammenbrechen des Sowjetreiches ab. Dann gab es in der DDR am 9. November 1989 einen denkwürdigen Moment. In einer live ausgestrahlten Pressekonferenz erklärte der damalige erste Sekretär der Bezirksleitung Berlin der Staatspartei SED Günter Schabowski völlig unerwartet, dass Westreisen für Bürger der DDR von nun an unbeschränkt möglich seien.
Die DDR-Bürger konnten es zunächst nicht glauben und viele versammelten sich aus Neugier an den Grenzposten. Von einer immer größer werdenden Menschenmasse bedrängt, öffneten einige Grenzen einfach die Schranken. Und auf einmal spielten sich wahnsinnige Szenen ab. Bürger aus Ost und West trafen sich, um zu tanzen und sich zu umarmen und zu feiern. Man versuchte die Mauer einzureißen und machte spontane Reisen, um die neue Freiheit auszukosten. In ganz Deutschland saßen die Menschen vor den Fernsehern und weinten vor Freude. Ein unglaublicher Moment der Befreiung passierte an diesem 9. November, weshalb viele Menschen eigentlich diesen Tag als ein passenderes Datum für den Einheitstag halten. Aber es sollte noch zahlreiche Verhandlungen zwischen der DDR, der BRD, der Sowjetunion und den Westalliierten geben, bis am 03. Oktober 1990 die Teilung Deutschlands endlich aufgehoben war.
Feiern am Tag der Deutschen Einheit
Jedes Jahr findet eine Bundesfeier in der Hauptstadt des Landes statt, welches zu der Zeit den Vorsitz im Bundesrat hat. Dort gibt es ein Bürgerfest mit allerlei Feierlichkeiten und einer „Ländermeile“, auf dem sich die Länder und die Bundesregierung den Bürgern vorstellt. Auch in Berlin um das Brandenburger Tor und in anderen Städten finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Im ganzen Land werden an öffentlichen Gebäuden die deutsche Flagge gehisst, um die besondere Bedeutung dieses Tages zu demonstrieren.
Verweise
http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/192229/3-oktober-tag-der-deutschen-einheit
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/kw25_kalenderblatt_17_juni/283168
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Deutsche_Einheit/_node.html
http://www.wissen-digital.de/Geschichte:_Die_Gr%C3%BCndung_von_BRD_und_DDR
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40379/staatssymbole?p=5