- Startseite
- Feste
- Tag der Arbeit
Der Erste Mai / Tag der Arbeit
Der Tag der Arbeit ist ein fixes Datum und findet immer am 01. Mai statt.
- Mittwoch, 1. Mai 2024
- Donnerstag, 1. Mai 2025
- Freitag, 1. Mai 2026
Der 1. Mai ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag.
Traditionell werden um den Ersten Mai oft große Frühlingsfeste im Freien veranstaltet. Es werden Konzerte gegeben und Straßenfeste gefeiert oder man unternimmt Spaziergänge und Ausflüge. Oft richten Parteien und Gewerkschaften diese Feste aus. Beliebt ist auch in vielen Regionen das Aufstellen eines verzierten Maibaumes auf dem Dorfplatz und der „Tanz in den Mai“ am 30. April.
In der Arbeiterbewegung ist der 1. Mai traditionell ein Tag der Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung und wird als der „Tag der Arbeit“ gefeiert. Er ist ein Symbol für die lange Auseinandersetzung zur Emanzipation der Arbeiter und der Erlangung von arbeitsrechtlichem Schutz. Die Bezeichnung des Feiertages ist in Deutschland durch Ländergesetze bestimmt und daher in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Im Volksmund hat sich der Feiertag als „Erster Mai“ und „Tag der Arbeit“ eingebürgert.
Ursprünge in der amerikanischen Arbeiterbewegung
Auf dem Zweiten Internationalen Kongress 1989 in Paris beschlossen Delegierte zahlreicher sozialistischer Parteien und Gewerkschaften den 1. Mai 1890 zu einem „Kampftag der Arbeiterbewegung“ auszurufen. Das Datum sollte an den Haymarket Riot am 1. Mai 1886 in Chicago erinnern.
Denn in den USA war der 1. Mai damals als „Moving day“ bekannt, da zu diesem Datum oftmals die Arbeitsverträge ausliefen. Die Gewerkschaften forderten die Einführung des Acht-Stunden-Tages und hatten zu diesem Datum zum Streik aufgerufen. Hunderttausende folgten der Aufforderung, aber nur für einen kleinen Teil konnte die Forderung durchgesetzt werden.
Der Haymarket Riot
Im Anschluss an die Proteste des 1. Mais kam es am 3. Mai in Chicago zu einem blutigen Vorfall, als die Polizei einen von deutsch-stämmigen Arbeitern organisierten Protest auflösen wollten. Eine Bombe tötete zahlreiche Demonstranten und Polizisten, woraufhin die Polizei das Feuer auf die Demonstranten eröffnete und hunderte Menschen verletzte und tötete. Daraufhin kam es zu einer Verhaftungswelle und 31 Arbeiter wurden in einem kontroversen Verfahren verurteilt, sieben davon zum Tode. Zwar erhielt die Arbeiterbewegung an diesem Tag eine schwere Niederlage, doch der Vorfall erlangte große internationale Beachtung und wurde für die Arbeiterbewegung zu einem wichtigen Symbol für die Fortführung des Widerstands.
Der Erste Mai und die Arbeiterbewegung in Deutschland
Wie vom Zweiten Internationalen Kongress gefordert, kam es in vielen Ländern am 1. Mai 1890 zu Protestbewegungen und Streiks. Auch in Deutschland fanden in zahlreichen Städten Streiks, Demonstrationen und sogenannte „Maispaziergänge“ statt, trotz der angedrohter Sanktionen durch das Kaiserreich. Besonders in Berlin, Dresden und Hamburg kam es zu langen Arbeitskämpfen. Die Gewerkschaften konnten zwar das Koalitionsrecht sichern und damit ihren legalen Status, nicht aber ihre Forderung nach Reduzierung des Zehn-Stunden-Tags erreichen.
Im selben Jahr noch beschloss die SPD auf ihrem Parteitag den 01. Mai als dauerhaften „Feiertag der Arbeiter“ einzuführen, an dem Arbeitsruhe gelten sollte. Wo dies angesichts Repressionen nicht durchzuführen war, sollten am ersten Maisonntag große Feste im Freien stattfinden. 1919 sollte der 1. Mai in der Weimarer Nationalversammlung zum gesetzlichen Feiertag ernannt werden, aber der Vorschlag der Links-Mitte Fraktionen fand keine Mehrheit. Zumindest das Ziel des Acht-Stunden-Tages konnte in der Weimarer Republik endlich erreicht werden.
1933 wurde der 1. Mai von den Nationalsozialisten zum gesetzlichen „Feiertag der nationalen Arbeit“ ernannt. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Nach der Gleichschaltung der Gewerkschaftsverbände wurde der 1. Mai ab 1934 in den „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ umbenannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der 1. Mai als Feiertag bestätigt.
In der DDR wurde der 01. Mai mit dem Symbol der Nelke als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ gefeiert.
Krawalle am Ersten Mai
Auch heute gibt es am 01. Mai immer noch Demonstrationen, zum Beispiel für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Allerdings ist der Erste Mai im Laufe der Jahre auch immer wieder von radikalen Ausschreitungen geprägt worden, vor allem in Hamburg und Berlin. 1987 kam es zu schweren linksradikalen Ausschreitungen auf einem Straßenfest in Kreuzberg mit Plünderungen und Brandstiftungen, an dem selbst die Polizei sich zurückziehen musste. Kreuzberg wurde zum Symbol linksradikaler Bewegungen am 01. Mai.