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Daten des Muttertags
Der Muttertag fällt auf die folgenden Daten:
- Sonntag, 12. Mai 2024
- Sonntag, 11. Mai 2025
- Sonntag, 10. Mai 2026
Der Muttertag ist kein gesetzlicher Feiertag, sondern beruht auf freiwilligen Übereinkünften. Sein Datum ist variabel und fällt auf den zweiten Sonntag im Mai.
Der Muttertag gedenkt der großen Liebe und vielen Anstrengungen der Mütter für ihre Familie und gibt der übrigen Familie die Gelegenheit, sich bei der Mutter dafür zu bedanken. In vielen Familien ist es Brauch der Mutter an diesem Tag kleine Geschenke zu machen und ihr besondere Aufmerksamkeit zu widmen, indem man ihr zum Beispiel das Frühstück ans Bett bringt, oder sie von jeglicher Hausarbeit entbindet.
Ursprünge in Europa
In vielen europäischen Traditionen wurden Festtage zu Ehren der Frauen und Mütter abgehalten. Oft wird auf einen besonderen Zusammenhang mit den „Matronalia“ verwiesen, den Feierlichkeiten im alten Rom am 1. März zu Ehren der Juno Lucina, der Göttin der Geburt.
An diesem Tag wurde ebenso die Gründung Roms, der Frühling, sowie Kinder und Mütter gefeiert, und so werden die „Matronalia“ heute gerne als der römische Muttertag dargestellt, diese Meinung ist aber umstritten.
Ursprünge in den USA
Der Ursprung des Muttertags in seiner heutigen Form liegt in den frühen Bemühungen der Frauenbewegung in den USA.
Ann Maria Reeves Jarvis, die Ehefrau eines Pastors, gründete 1958 die Mothers Days Works Clubs, mit dem Ziel Frauen zusammenzubringen und durch Aufklärung und Ausbildung die Hygiene und Gesundheit in den Arbeiterfamilien zu fördern, und somit der hohen Kindersterblichkeit entgegenzuwirken. Später organisierte sie Mothers Friendships Days, um die Verwundeten beider Seiten während des amerikanischen Bürgerkriegs besser zu versorgen.
1870 wurde von Julia Ward Howe eine Mütter-Friedensinitiative gegründet, mit dem Motto „Peace and motherhood“. Howe's „Appeal to womanhood throughout the world“ war eine pazifistische Reaktion auf den blutigen amerikanischen Bürgerkrieg und sollte Frauen vereinen, mit dem Ziel Frieden auf der ganzen Welt zu propagieren. 1872 versuchte sie einen Feiertag am 2. Juni zu begründen, den „Mother's Day for Peace“, war damit aber nicht erfolgreich.
Die Begründerin des modernen Frauentags
Doch als eigentliche Begründerin des Muttertags gilt die Tochter von Jarvis, die Frauenrechtlerin Anna Marie Jarvis. Nach dem Tod ihrer Mutter ließ sie am 12. Mai 1907 in Grafton einen Gedenkgottesdienst feiern, ein Memorial Mothers Day Meeting.
Im darauffolgenden Jahr ließ sie erneut einen Gottesdienst feiern, diesmal im Andenken an alle Mütter. Im Anschluss verteilte sie Nelken, die Lieblingsblume ihrer Mutter. Seitdem war es ihr Ziel, den Muttertag in den USA und auf der ganzen Welt zu institutionalisieren, und sie hatte schnell großen Erfolg damit.
Schon 1909 wurde der Muttertag in 45 Staaten in den USA gefeiert, 1914 schließlich beschloss der US-Kongress unter Woodrow Wilson, den zweiten Mai-Sonntag als offiziellen Muttertag zu feiern.
Internationale Verbreitung
Auch international fand diese Idee rasche Verbreitung, zuerst in England, dann im Rest Europas, 1922 gab es in Deutschland eine große Werbekampagne des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit dem Titel „Ehret die Mutter“. Am 13. Mai 1923 schließlich wurde in Deutschland der erste Muttertag gefeiert.
Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde der Muttertag für Propagandazwecke vereinnahmt und mit der Idee der „germanischen Herrenrasse“ verbunden. Die deutschen Mütter wurden als „Heldinnen des Volkes“ verklärt, und sollten dem „Führer“ viele Kinder schenken. 1933 wurde er als öffentlicher Feiertag eingeführt und zum ersten Mal 1934 als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ gefeiert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Muttertag in Westdeutschland zum ersten Mal 1950 gefeiert. In der DDR wurde der Muttertag als „Nazi-Feiertag“ abgelehnt und nicht offiziell gefeiert. Stattdessen wurde nur der Internationale Frauentag am 8. März gefeiert.
Kommerzialisierung und enttäuschte Hoffnung
Der Muttertag hat eine Sonderstellung, da Blumenläden ausnahmsweise am Sonntag des Muttertags geöffnet sein dürfen. Dies weist auf die kommerzielle Bedeutung des Muttertags für die Blumenhändler hin, die, neben dem Valentinstag, an diesem Tag die meisten Einkünfte erzielen.
Die Kommerzialisierung des Muttertags wurde bereits von ihrer Begründerin Anna Marie Jarvis scharf kritisiert. Sie versuchte gegen die Geschäftemacher zu prozessieren und bedauerte es, diesen Feiertag überhaupt ins Leben gerufen zu haben. Sie kam sogar, wegen der Störung einer Muttertagszeremonie, einige Tage ins Gefängnis.
Verweise
Schönfeldt, Sybil Gräfin: Feste & Bräuche durch das Jahr. Urania, Berlin 1999, S.38-40
Feilhauer, Angelika: Feste feiern in Deutschland. Sanssouci, Zürich 2000, S.34-35
Strübin, Eduard: Muttertag in der Schweiz. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Jahrgang 52, 1956. S.95–121.
Weyrather, Irmgard: Mutterkreuz und Muttertag. Der Kult um die „deutsche Mutter“ im Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt am Main 1993