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Datum Nikolaustag
Der Nikolaustag findet an folgenden Terminen statt:
- Freitag, 6. Dezember 2024
- Samstag, 6. Dezember 2025
- Sonntag, 6. Dezember 2026
Das Datum von Sankt Nikolaus ist ein fester Termin und fällt stets auf den 6. Dezember.
Ist der Nikolaustag ein Feiertag?
Der Nikolaustag ist in Deutschland weder ein gesetzlicher noch ein kirchlicher Feiertag. Die Kirche schaffte den Feiertag im Rahmen der Liturgiereform 1969 offiziell ab. Dennoch erhält sich die Beliebtheit des Nikolaustages bis heute, sowohl in der Kirche als auch im Volk, und wird stets am 6. Dezember als überkonfessionelles Brauchtum gefeiert. In der Kirche als Gedenktag, in der Bevölkerung als wichtige Tradition der Vorweihnachts- und Adventszeit mit festen Bräuchen und Traditionen.
Ursprung des heiligen Nikolaus
Heutzutage kommt es oft zu Verwechslungen zwischen der Nikolausfigur und dem Weihnachtsmann. Tatsächlich ist der Weihnachtsmann aber eine Erfindung, die auf den heiligen Nikolaus zurückgeht. Aber wer war der heilige Nikolaus, der auch heute noch als Gabenbringer verehrt wird? Warum wird am 6. Dezember an ihn gedacht und wie sind die heutigen Traditionen entstanden?
In Wirklichkeit ist die heute bekannte Nikolausfigur eine Fiktion, die sich aus der Kompilation zweier historischer Figuren entwickelt hat, dem heiligen Nikolaus, Bischof von Myra und Nikolaus von Sion, Bischof von Pinara.
Der heilige Nikolaus war Bischof von Myra in der heutigen Türkei und ist zweifellos der volkstümlichste Heilige der Weihnachtszeit. Er wird wegen seiner guten Taten, seiner Frömmigkeit und seiner Mildtätigkeit verehrt und gilt unter anderem als Schutzpatron der Kinder, Seefahrer, Schüler, Mädchen und Frauen, Pilger und Reisender und der Gefangenen.
Über seine Person und sein Schaffen ranken viele Legenden, über sein wirkliches Leben ist hingegen wenig bekannt. Lediglich folgendes ist durch historische Fakten belegt: Nikolaus wurde um 270 n. Chr. in Patara in Lykien geboren, einer antiken Stadt, die etwa 100 Kilometer südwestlich vom heutigen Antalya liegt. Um das Jahr 300 übernahm er das Bischofsamt. Im Rahmen der Christenverfolgung um das Jahr 310 wurde er gefangen genommen und misshandelt. Er starb zwischen 345 und 351, vermutlich an einem 6. Dezember.
Den Überlieferungen nach soll er zu seinen Lebzeiten eine Reihe von guten Taten und Wunder vollbracht haben, weshalb er heiliggesprochen wurde und noch heute verehrt wird. Unter anderem soll er in Folge seiner Gefangenschaft sein stattliches Erbe unter den Armen verteilt haben.
Neben Nikolaus von Myra spielt ein anderer mildtätiger Namensvetter eine wichtige Rolle in den Legenden, nämlich Abt Nikolaus von Sion, Bischof von Pinara, der im 6. Jahrhundert lebte und ebenfalls Wunder vollbracht haben soll. Er starb am 10. Dezember 564 in Lykien. Seine Taten sind untrennbar mit denen des heiligen Nikolaus von Myra verbunden. Aus den beiden historischen Persönlichkeiten entwickelte sich ab dem 6. Jahrhundert die legendäre Figur des wundertätigen Nikolaus.
Legenden um den heiligen Nikolaus
Um die Figur des heiligen Nikolaus drehen sich zahlreiche Legenden und Überlieferungen, aus denen sich ab dem 6. Jahrhundert sowohl aus kirchlicher als auch volkstümlicher Sicht verschiedene Traditionen und Brauchtümer in ganz Europa abgeleitet haben.
Zu den wichtigsten Legenden des heiligen Nikolaus, auf denen auch unsere heutigen Bräuche des Beschenkens beruhen, gehören die folgenden:
Der arme Mann und seine drei Töchter
Einer Legende nach gab es zu Lebzeiten von Nikolaus einen alten Mann mit drei Töchtern, die sehr arm waren. Der arme Mann hatte kein Geld für die Hochzeiten bzw. Mitgiften seiner Töchter, weshalb diese die nötigen Mittel durch Prostitution selbst verdienen sollten. Als Nikolaus davon erfuhr, steckte er nachts Goldklumpen in die Schuhe der Töchter und rettete die Mädchen mit seiner großzügigen Geste vor ihrem traurigen Schicksal. Aus dieser Legende hat sich der heutige Brauch des Befüllens von Schuhen/Stiefeln mit Geschenken über Nacht ergeben.
Nikolaus, Beschützer der Seefahrer
Eine andere Legende besagt, dass zu Zeiten des heiligen Nikolaus Schiffsleute im Mittelmeer in Seenot gerieten und in ihrer misslichen Lage zu Gott beteten, um ihn um Hilfe zu bitten. Plötzlich soll ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann am Steuer gestanden und die Navigation übernommen haben. Er lenkte das Schiff sicher durch den Sturm und brachte es in den Hafen von Myra. Daraufhin gingen die Seeleute voller Dank in die Kirche und erkannten dort ihren Retter, es handelte sich um den Bischof, den heiligen Nikolaus. Ein wahres Wunder, weshalb Nikolaus sich zum Schutzpatron der Seefahrer entwickelte.
Bräuche an Sankt Nikolaus
Nikolausstiefel, Präsente, fröhliche Lieder, brave Kinder, der unheimliche Knecht Ruprecht mit seiner Rute oder ein Besuch vom heiligen Nikolaus persönlich - Der Nikolaustag, so wie er heute gefeiert wird, ist mit vielen Traditionen verbunden und spielt eine wichtige Rolle in der Vorweihnachts- und Adventszeit.
Am Abend des 5. Dezember stellen viele Kinder in Deutschland voller Vorfreude ihre Stiefel, Schuhe, Nikolausstrümpfe oder Teller vor die Tür, damit sie über Nacht vom Nikolaus mit Gaben gefüllt werden. Es ist üblich, dass sie am Nikolaustag kleine Geschenke bekommen, darunter Mandarinen, Äpfel, Schokolade, Süßigkeiten und Nüsse.
Teilweise bringt der Nikolaus auch höchstpersönlich Geschenke. Verkleidet mit einem roten Gewand und weißem Bart (an den amerikanischen Weihnachtsmann angelehnt), spricht er mit den Kindern über ihre guten und schlechten Taten, bevor er seine Gaben verteilt. Das traditionelle Bischofsgewand, welches der Nikolaus nach katholischem Brauch trägt, ist heute eher selten. Oft wird Nikolaus von einer anderen Person begleitet, die je nach Region unterschiedlich ausfällt. In vielen Gebieten Deutschlands handelt es sich bei dem Begleiter um Knecht Ruprecht, der ungezogene Kinder ermahnt und manchmal sogar mit der Rute droht.
Nikolaustag in Europa
Auch in anderen Teilen Europas wird der Nikolaustag gefeiert, unter anderem in Ostfrankreich, in Belgien, in den Niederlanden, in Österreich, in vielen osteuropäischen Ländern und in einigen Kantonen der Schweiz. In Luxemburg haben die Kinder in der Vor- und Grundschule zu diesem Anlass sogar schulfrei.
Verweise
Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. (2001)
Angelika Feilhauer: Feste feiern in Deutschland. Ein Führer zu alten und neuen Volksfesten und Bräuchen. (2000)
Katja Göddemeyer: Feiertage, Feste und Bräuche. So feiern die Menschen in Deutschland. (2020)
Anke Fischer: Feste und Bräuche in Deutschland. (2004)