Chinesische Astrologie: Jahre, Zeichen und Bedeutungen

Sternzeichen eines Jahres

Das Jahr 2025 steht gemäß der chinesischen Astrologie seit dem 29. Januar im Zeichen der Schlange.

Der chinesische Tierkreiszyklus

Während die westliche Astrologie ein komplettes Jahr als Basis nimmt, orientiert sich die chinesische Astrologie an einem 12-Jahre-Zyklus, der sich endlos erneuert. Jedes Jahr entspricht einem Tier (Shengxiao), dessen Eigenschaften den Charakter und das Schicksal der unter diesem Zeichen Geborenen beeinflussen sollen. Das Tier gibt dem Jahr einen besonderen Charakter.

Jeder neue Zyklus beginnt mit dem Zeichen der Ratte und endet mit dem Zeichen des Schweins. Die traditionelle Reihenfolge der 12 astrologischen Zeichen ist wie folgt:

  1. die Ratte
  2. das Rind
  3. der Tiger
  4. der Hase
  5. der Drache
  6. die Schlange
  7. das Pferd
  8. die Ziege
  9. der Affe
  10. der Hahn
  11. der Hund
  12. das Schwein.

In der chinesischen Astrologie wird das Sternzeichen einer Person nicht anhand ihres Geburtsmonats bestimmt, sondern anhand ihres Geburtsjahres, das Ben Ming Nian genannt wird.

Berechnung des Sternzeichens

Der chinesische Nongli-Kalender (oder Landwirtschaftskalender) bildet die Grundlage der chinesischen Astrologie. Es handelt sich um einen Lunisolarkalender, der sich zur Berechnung von Daten sowohl auf die Zyklen von Sonne als auch Mond stützt. Feiertage und Festtage werden bis heute nach diesem traditionellen Kalender und nicht nach dem Gregorianischen Kalender festgelegt.

Das astrologische Zeichen ändert sich am ersten Tag jedes Mondjahres, dessen variables Datum zwischen dem 21. Januar und dem 20. Februar liegt. Für diejenigen, die zwischen dem 1. Januar und dem chinesischen Neujahr geboren sind, gilt das Zeichen, das im Vorjahr gefeiert wurde.

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Strategische Jahre

Jedes Tier kehrt alle 12 Jahre zurück. Laut der chinesischen Astrologie werden die unter diesem Zeichen Geborenen in diesem herausfordernden und potenziell Unglück bringenden Jahr auf die Probe gestellt. Die Jahre, die dem 12., 24., 36., 48., 60., 72. und 84. Geburtstag eines Menschen entsprechen, gelten als herausfordernd.

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Mit vergangenen Jahren

Ursprünge der chinesischen Sternzeichen

Die zwölf Zeichen des chinesischen Tierkreises stellen ausschließlich Tiere dar, was im westlichen Tierkreis nicht der Fall ist. Manche sind domestiziert, andere wild, einige stammen sogar aus der Mythologie (der Drache). Im Gegensatz zur westlichen Astrologie leiten sie sich nicht von Sternbildern ab.

Das Wettrennen der Tiere

Tiere des Tierkreises (vom japanischen Künstler Ganku Kishi – Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts).
Tiere des Tierkreises (vom japanischen Künstler Ganku Kishi – Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts). Kishi Ganku / Public domain

Eine Volkssage1 gibt Aufschluss über den Ursprung und die Reihenfolge der Tiere im chinesischen Tierkreis. Der Legende zufolge wurde ein Wettrennen abgehalten, um die Rangfolge der Sternzeichen anhand ihrer Ankunft zu bestimmen. Dieses Rennen, bei dem ein Fluss überquert werden muss, offenbart die Eigenschaften und Merkmale der zwölf konkurrierenden Tiere. Das Wettrennen der Tiere variiert je nach Version, aber hier sind die wesentlichen Elemente:

Der Wettkampf tobt, die schnellsten Teilnehmer erreichen das Flussufer. Die Ratte, die zu klein ist, um den Fluss gefahrlos zu überqueren, beschließt, heimlich auf den Rücken des Ochsen zu klettern, um das Hindernis zu bewältigen. Sie bleibt letztendlich das ganze Rennen auf seinem Rücken. Am Palast angekommen, springt sie vom rasenden Ochsen und holt sich in letzter Minute den Sieg.

Der Tiger und der Hase, beide flink und wendig, belegen den dritten und vierten Platz. Das einzige mythologische Tier unter den Teilnehmern - der Drache - landet unerwartet nur auf dem fünften Platz. Er beweist Größe und soll sein Rennen unterbrochen haben, um in Not geratenen Dorfbewohnern zu Hilfe zu eilen, laut Bericht eines Konkurrenten, dem Hasen.

Die Schlange und das Pferd belegen den sechsten bzw. siebten Platz. Die Ziege, der Affe und der Hahn, die sich ein Floß teilen, um den Fluss zu überqueren, erreichen in dieser Reihenfolge das Ziel. Der Hund, der sich die Zeit genommen hat, im Fluss zu spielen, und das Schwein, das nach seiner Mahlzeit ein Nickerchen gemacht hat, bilden das Schlusslicht.

Warum ist die Katze abwesend?
Wo bleibt die Katze in der Geschichte? Auch hier gibt es viele Gründe für ihre Abwesenheit und die daraus resultierende Feindseligkeit zwischen Ratte und Katze. Manchen Berichten zufolge hat die Ratte die Katze ganz einfach nicht über das Rennen informiert. Anderen Legenden zufolge gibt die Ratte die Information an die Katze weiter, hält aber ihr Versprechen, sie zu wecken, nicht ein. Wieder andere behaupten, die Katze sei nicht pünktlich zum Rennen gekommen. Nach einer weiteren Version hat die Ratte die Katze beim Überqueren des Flusses vom Rücken des Büffels ins Wasser gestoßen.

Charakter und Bedeutung der Zeichen

Jedes Tier verfügt über unterschiedliche Eigenschaften und Qualitäten. Sie beeinflussen das Temperament und den Erfolg der Person, die unter diesem Zeichen geboren ist.

Die 12 chinesischen Sternzeichen.
Die 12 chinesischen Sternzeichen. Paul Narvaez / CC-BY 2.0

Die Ratte 鼠 (Shǔ)

Im Rennen der Tiere beweist die Ratte Intelligenz und Einfallsreichtum, um den ersten Platz zu erringen. Menschen, die im Zeichen der Ratte geboren sind, gelten als lebhaft, ehrgeizig, unabhängig und fantasievoll. Sie sind lernbegierig und für ihren Charme und ihre Offenheit bekannt.

Das Rind (oder Büffel) 牛 (Niú)

Das Rind wird manchmal als Büffel bezeichnet.

Im Wettkampf zeichnet sich der Büffel durch Stärke und Entschlossenheit aus, um in der Spitzengruppe zu sein. Er bringt die Ratte zuverlässig und schützend auf die andere Seite und hegt keinen Groll gegenüber der Ratte, die ihm einen Streich spielt. Büffel sind bekannt für ihre Ehrlichkeit, Geduld und Methodik.

Der Tiger 虎 ()

Der Tiger ist voller Vitalität und Energie und ein mutiger Wettkämpfer, der im Rennen Tapferkeit beweist. Seine abenteuerliche Natur und sein unbezwingbarer Geist können ihn dazu bringen, sich für unbesiegbar zu halten.

Der Hase (oder Kaninchen) 兔 ()

Anstatt zu schwimmen, bewegt sich der Hase in seinem eigenen Tempo fort und springt über Felsen und Baumstämme, um den Fluss2 zu überqueren. Der von Natur aus schüchterne und zurückhaltende Hase sucht Harmonie und vermeidet Konflikte. Es ist ein sensibles, elegantes und kultiviertes Tier.

Der Drache 龙 / 龍 (Lóng)

Der Drache ist das einzige Fantasietier unter den Teilnehmern und gilt als charismatisch und abenteuerlustig. Als Symbol des Kaisers von China verkörpert er Macht und Enthusiasmus. Menschen, die im Zeichen des Drachen geboren sind, gelten als selbstbewusst und ehrgeizig, aber auch ein wenig stolz und manchmal empfindlich.

Im Drachenjahr geboren zu sein, ist eine begehrte Konstellation und ein Zeichen für Glück und Wohlstand. Im Drachenjahr steigt die Zahl der Geburten3 regelmäßig sprunghaft an.

Die Schlange 蛇 (Shé)

Die Schlange bewältigt ihre einsame Reise bedacht und vorausschauend. Auch Einsicht und Instinkt werden diesem geheimnisvollen Tier zugeschrieben. Menschen, die im Zeichen der Schlange geboren sind, gelten als kultiviert und willensstark. Um Fallen zu umgehen, sind sie oft skeptisch.

Das Pferd 马 ()

Das Pferd nimmt unabhängig, frei, mit Begeisterung und Elan am Wettkampf teil. Es ist als geselliges und treues Tier bekannt und wird für seinen Optimismus und seine Abenteuerlust geschätzt.

Die Ziege (oder das Schaf) 羊 (Yáng)

Die Ziege wird manchmal als Schaf bezeichnet.

Beim Überqueren des Flusses erkennt die Ziege, zu welchem Zeitpunkt sie Teamfähigkeit zeigen muss. Sie teilt sich ein Floß mit dem Affen und dem Hahn, was ihr eine entspannte und angenehme Überquerung sichert. Im Allgemeinen ist die Ziege sanft, einfühlsam und freundlich. Menschen, die im Zeichen der Ziege geboren sind, gelten als ästhetisch und kreativ, brauchen aber Unterstützung, um voranzukommen.

Der Affe 猴 (Hóu)

Anpassungsfähig und weitsichtig nutzt der Affe die Gelegenheit, das Floß mit seinen Konkurrenten zu teilen. Er ist schelmisch und erfinderisch, intelligent und einfallsreich. Gute Laune, Optimismus und Lebhaftigkeit zeichnen die unter diesem Zeichen Geborenen aus.

Der Hahn 鸡 / 雞 ()

Der Hahn ist ein mutiges und intelligentes Tier und beweist Pragmatismus, indem er auf das Floß klettert. Er ist für seine akribische und ordentliche Art bekannt und ein Beobachter, der fundierte Ratschläge gibt.

Der Hund 狗 (Gǒu)

Der Moment der Entspannung, den sich der Hund während des Rennens gönnt, geht nicht zu Lasten der Eigenschaften, die ihn auszeichnen: Ehrlichkeit, Loyalität, Treue und Großzügigkeit. Dieser diskrete und zuverlässige Begleiter wittert Gefahren im Voraus.

Das Schwein 猪 / 豬 (Zhū)

Das Schwein ist ehrlich und gesellig, genießt die einfachen Freuden des Lebens und beweist Großzügigkeit. Die Gemeinschaft mit diesem toleranten und offenen Wesen ist angenehm.

Ergänzende Merkmale

Die fünf Elemente

In der Tradition (Wuxing) sind die fünf Grundelemente des Universums (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) miteinander verbunden. Sie sind Teil der großen Zyklen der Entstehung und Kontrolle4.

Jedes Element besitzt eine spezifische Energie, die seiner Zusammensetzung eigen ist. Metall wird mit Rechtschaffenheit, Disziplin und Ausdauer assoziiert; Wasser mit Geheimnis, Intuition und Flexibilität; Holz mit Vitalität, Kreativität und Wachstum; Feuer mit Energie, Leidenschaft und Tatkraft; und schließlich Erde mit Stabilität, Realismus und Sicherheit.

Jedes Jahr ist einem Element zugeordnet. Dieser Einfluss bleibt zwei Jahre bestehen. Die letzte Ziffer des Gregorianischen Kalenders bestimmt das jeweilige Element:

In der chinesischen Astrologie wird ein Mensch als Kombination seines Tieres und seines Elements definiert (z. B. „Metallziege“ oder „Holzschlange“).

Yin und Yang

Nach dem philosophischen Prinzip von Yin und Yang wird das Universum von zwei gegensätzlichen, aber untrennbaren Kräften regiert, die sich gegenseitig ergänzen. Sie bilden den Zustand der Harmonie, die in allen Dingen existiert, und steuern die großen natürlichen Kreisläufe und Beziehungen.

Yin steht für die weibliche Seite, verbunden mit dem Unbewussten, der Dunkelheit, der Kälte und der Sanftheit; Yang symbolisiert Männlichkeit, Bewusstsein, Licht, Wärme und Härte. In jedem Sternzeichen kommt eine Polarität stärker zum Ausdruck, ohne die Präsenz der anderen zu verdrängen.

Das astrologische Thema von Bazi

In der chinesischen Astrologie ist das Bazi (oder die Vier Säulen des Schicksals) ein Vorhersage-Instrument, das vier Daten einbezieht: das Jahr, den Monat, den Tag und die Uhrzeit der Geburt, basierend auf dem traditionellen Sexagesimalsystem.

Dieses Berechnungssystem folgt den zwei simultanen Bewegungen:

  1. Dem ersten Zyklus aus zehn Einheiten, bestehend aus zehn Himmelsstämmen (Tian Gan) (oder Zweigen) mit den Namen: Jia, Yi, Bing, Ding, Wu, Ji, Geng, Xin, Ren und Gui. Jedem Stamm ist ein Yin/Yang-Element und eine Polarität zugeordnet.
  2. Dem zweiten Zyklus mit zwölf Einheiten, bestehend aus 12 Erdzweigen (Dizhu). Jeder entspricht einem Tierkreiszeichen: Zi (Ratte), Chou (Ochse), Yin (Tiger), Mao (Kaninchen), Chen (Drache), Si (Schlange), Wu (Pferd), Wei (Ziege), Shen (Affe), You (Hahn), Xu (Hund), Hai (Schwein).

Jedes Jahr wird durch ein Stamm-Zweig-Paar definiert, dessen genaue Kombination sich nur alle 60 Jahre wiederholt. Das gregorianische Jahr 2020 ist somit Geng-Zi oder das Jahr der Ratte und hat das Element Metall.

Die Himmelsstämme und Erdzweige strukturieren die Zeit (Monat, Tag, Stunde) und unterteilen sie in Einheiten, die vom Bazi verwendet und interpretiert werden. Sie liefern zusätzliche Informationen über die Energien und Zyklen, die das Schicksal eines Menschen in allen Bereichen seines Lebens beeinflussen und prägen.

Verweise

  1. Die Geschichte der chinesischen astrologischen Tiere entstammt einer mündlichen Überlieferung und weist Abweichungen auf: das Rennen wird je nach Version vom Jadekaiser oder Buddha organisiert. Einigen Erzählungen zufolge hören die Teilnehmer auf den Aufruf, eine Wache zum Schutz des Kaiserpalastes zu bilden; in anderen werden sie zu einem Bankett eingeladen; schließlich gibt es auch Versionen, nach denen sie Buddhas Bett kurz vor seinem Tod besuchen.

  2. Der Drache soll dem Hasen geholfen haben, indem er seinen Schwanz ins Wasser tauchte und nur einen Teil davon herausragen ließ, auf den der Hase sprang, weil er dachte, es handele sich um einen schwimmenden Baumstamm.

  3. „Kinder des Drachen“, von Lea Sahay, Süddeutsche Zeitung, veröffentlicht am 4. Februar 2024

  4. Zwischen den fünf Elementen gibt es Wechselwirkungen: ein Entstehungszyklus (Cheng-Zyklus) und ein Kontrollzyklus (K'o-Zyklus). Nach dieser Vorstellung nährt Wasser das Holz, das wiederum das Feuer nährt, das die Erde nährt, die das Metall nährt, welches das Wasser nährt. Ebenso kontrolliert das Holz die Erde, die ihrerseits das Wasser kontrolliert, das das Feuer kontrolliert, das wiederum das Metall kontrolliert, welches schließlich das Holz kontrolliert.

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