- Startseite
- Religion
- Pfingsten
Datum von Pfingsten
Pfingsten findet in den kommenden Jahren an folgenden Terminen statt:
- Sonntag, 19. Mai 2024
- Sonntag, 8. Juni 2025
- Sonntag, 24. Mai 2026
Das Pfingstfest umfasst den Pfingstsonntag und den Pfingstmontag und findet immer im Mai oder Juni statt. Das Datum von Pfingsten richtet sich nach Ostern, daher ist es von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Pfingstsonntag ist der 50. Tag der Osterzeit und liegt demnach 49 Tage nach Ostersonntag.
Ist Pfingsten ein Feiertag?
Pfingstsonntag ist nur in Brandenburg ein expliziter Feiertag. Pfingstmontag hingegen ist in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In vielen Bundesländern gibt es außerdem Pfingstferien. Auch in Österreich und in Teilen der Schweiz ist der Pfingstmontag ein gesetzlicher Feiertag.
Ursprung von Pfingsten
An Pfingsten feiern die Chisten die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger nach der Himmelfahrt Christi und den „Geburtstag der Kirche“. Nach Weihnachten und Ostern ist Pfingsten eines der bedeutendsten Feste des Christentums.
In Rom wurde Pfingsten vermutlich ab den ersten christlichen Jahrhunderten als Geburtstag der Kirche gefeiert, im deutschen Sprachraum seit dem Mittelalter. Der Name Pfingsten stammt vom griechischen Wort „pentekoste“ und steht für den fünfzigsten Tag, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des 4. Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird.
Wie auch Christi Himmelfahrt geht Pfingsten auf die Apostelgeschichte zurück. In der Geschichte berichtet Lukas von dem Moment, als die Jünger nach dem Tod Jesu zum Wochenfest zusammenkamen und wo Gottes Geist auf sie niederging.
Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. (Apostelgeschichte des Lukas 2,1-4)
Ein wahres Pfingstwunder. Die Jünger können auf einmal fremde Sprachen sprechen und das Christentum auf der ganzen Welt verbreiten. Der Pfingsterzählung aus dem neuen Testament verdanken wir wohl auch unser heutiges Sprichwort „Feuer und Flamme sein“, wenn wir unsere Begeisterung für etwas ausdrücken möchten.
Bräuche zu Pfingsten
Um das Pfingstfest zu feiern, haben sich regional sehr unterschiedliche Bräuche entwickelt. Sie gehen sowohl auf die Apostelgeschichte, als auch auf heidnische Gepflogenheiten zurück. Die meisten Traditionen stehen in Verbindung mit jahreszeitlich bedingten Frühlings- und Maibräuchen. Die christlichen Symbole für das Pfingstfest sind Feuer, Tauben und Blumen.
Ritterspiele im Mittelalter
Im Mittelalter wurde Pfingsten mit großen Festen unter freiem Himmel gefeiert. Bei Reiterspielen und anderen Wettkämpfen wurden die Sieger und Siegerinnen zum Pfingstkönig und zur Pfingstkönigin gekürt. In Mainz sollen sich im Jahre 1184 70.000 Menschen zu den pfingstlichen Ritterspielen versammelt haben.
Schmücken der Kirche
Pfingsten ist ein freudiges Fest, daher wurden früher die Kirche, Straßen und Häuser mit üppigen Sträußen und Blüten geschmückt. Eine Tradition, die auf heidnische Frühlingsbräuche zurückgeht. Die Blumen stellen die Kraft des Sommers und des neu erwachten Lebens dar.
Pfingstbäume
In manchen Gegenden werden an Pfingsten Pfingstbäume aufgestellt, die mit Bändern geschmückt werden. In anderen Regionen wird der Pfingstochse geschmückt, dazu wird das kräftigste Tier der Herde ausgewählt und durch den Ort getrieben.
Pfingstfeuer
An Samstagabend vor Pfingsten ist es üblich, Pfingstfeuer zu entfachen, eine Tradition, die auf die germanischen Kultfeuer zurückgeht. Diese wurden während des Frühjahrs entzündet, um die Kraft des Sommers zu symbolisieren. Im Laufe der Zeit wurde der heidnische Brauch in einen christlichen Brauch umgewandelt und so erinnern die Pfingstfeuer heute an die Feuerflammen, die den Jüngern von Jesus erschienen waren.
Fest der Hirten
An Pfingsten ist es üblich, das Vieh auf die Weiden zu führen, weshalb Pfingsten auch Fest der Hirten genannt wird.
Herablassen der Pfingsttaube
Die Taube steht im Christentum für den Heiligen Geist und das Pfingstwunder. Die Farbe Weiss steht für Unschuld. Daraus hat sich in der Vergangenheit die Tradition entwickelt, die Ausgießung des Heiligen Geistes mit dem Herablassen einer Taube in der Kirche darzustellen. Vor allem im Süden Deutschlands und in Österreich war es früher üblich, aus dem hölzernen Kirchengewölbe durch ein Loch („Heilig-Gesit-Loch“) eine hölzerne Taube an Stricken von der Kirchendecke herabzusenken. Beim Herablassen der schwebenden Holztaube soll es zu Unfällen mit Kirchenbesuchern gekommen sein. Eventuell war dies einer der Gründe, warum diese Tradition in Vergessenheit geraten ist.
Pfingstrose
Das Pfingstfest hat einer Blume ihren Namen gegeben, nämlich der Pfingstrose, auch wenn diese in Wirklichkeit keine Rose, sondern ein Hahnenfußgewächs ist. Rosen mit Dornen stehen im Christentum für Schmerz und Trauer, denn Jesus trug eine Dornenkrone, als er starb. Die Pfingstrose hingegen gilt als Zeichen der Freude, denn sie hat keine Dornen. Daher wird die Kirche an Pfingsten mit üppigen Sträußen und Blüten geschmückt.
Karneval der Kulturen am Wochenende von Pfingsten
In den letzten Jahrzehnten hat sich in der deutschen Hauptstadt über das Pfingstwochenende eine ganz neue Tradition entwickelt, nämlich der Karneval der Kulturen. Die Idee des Events, das seit 1996 in Berlin veranstaltet wird, ist für mehr Toleranz zu tanzen. Bei dem mehrtägigen Straßenfest kommen Kulturen aus aller Welt, die in Berlin leben, zusammen. Das Highlight ist ein großer bunter Festumzug am Pfingstsonntag, an dem die verschiedenen Kulturen teilnehmen und gemeinsam feiern. Auch in anderen deutschen Großstädten werden heute ähnliche Veranstaltungen organisiert.
Verweise
https://www.dw.com/de/karneval-der-kulturen-in-berlin/g-16823918
https://www.bibel-online.net/buch/dual/luther_1912/apostelgeschichte/2/schlachter_1951/lukas/2/
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/termine/feiertage.html
Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. (2001)
Angelika Feilhauer: Feste feiern in Deutschland. Ein Führer zu alten und neuen Volksfesten und Bräuchen. (2000)
Stephan Cezanne: Was wir feiern: Christliche Feiertage und ihre Bedeutung.
Katja Göddemeyer: Feiertage, Feste und Bräuche. So feiern die Menschen in Deutschland. (2020)
Anke Fischer: Feste und Bräuche in Deutschland. (2004)