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Datum Heilige Drei Könige
Der Dreikönigstag findet an folgenden Terminen statt:
- Samstag, 6. Januar 2024
- Montag, 6. Januar 2025
- Dienstag, 6. Januar 2026
Das Fest der „Heiligen Drei Könige“, auch „Dreikönigstag“ genannt, findet immer am 6. Januar statt. Es ist der Tag, an dem Christen an die Heiligen Drei Könige erinnern.
Ist der 6. Januar ein Feiertag?
In den meisten Teilen Deutschlands ist der Dreikönigstag kein gesetzlicher Feiertag. Nur in drei Bundesländern, in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt, ist der Tag der Heiligen Drei Könige ein gesetzlicher Feiertag, ebenso wie in Österreich und in Teilen der Schweiz. Der 6. Januar hat dennoch landesweit eine Bedeutung, weil er in der Regel den letzten Tag der Weihnachtsferien darstellt.
Christliche Bedeutung des Dreikönigstags
Die christliche Kirche feiert am 6. Januar den Tag der Epiphanie (aus dem griechischen Wort „epiphaneia“ = „Erscheinung“ abgeleitet). Der Tag erinnert an das Jesuskind in der Krippe in Bethlehem und damit an das Erscheinen Gottes in der Welt. Erst später wurde das Fest zum Gedächtnis der Heiligen Drei Könige auf diesen Tag gelegt.
Caspar, Melchior und Balthasar?
Sie werden im Evangelium des Matthäus erwähnt und auch die „Weisen aus dem Morgenland“ genannt. Tatsächlich steht in der Bibel weder, wie viele sie waren, noch dass es sich dabei um Könige handelte. Dieser Glaube hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Wegen der drei Gaben (Gold, Weihrauch und Myrrhe) und wegen ihres kostbaren Wertes wurde die königliche Herkunft über die Jahrhunderte hinweg in die Legende interpretiert.
Der Erzählungen nach folgten die Weisen aus dem Morgenland einem hellen Stern über Jerusalem, der sie nach Bethlehem zum neugeborenen Jesuskind führte. Sie erreichten den Ort am 6. Januar und brachten dem neuen König der Juden drei symbolische Geschenke, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige hat sich über die Jahrhunderte hinweg stets weiterentwickelt. Nach der heutigen Version kamen die drei Weisen aus Europa, Asien und Afrika und trugen die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Den Erzählungen nach kehrten die Weisen nach ihrem Besuch in ihre Heimat zurück und ließen sich später zu Priestern und Bischöfen weihen.
Heilige Reliquien in Köln
Die Gebeine der Heiligen Drei Könige sollen von Kaiserin Helena, Mutter des Kaisers Konstantin, die als bekannte Sammlerin von Reliquien galt, bei einer Reise nach Palästina gefunden worden sein. Über Konstantinopel fanden sie ihren Weg nach Mailand, wo Friedrich Barbarossa sie im Jahr 1162 bei seinem Sieg über die Stadt dem Kölner Erzbischof anvertraute. Wenig später kamen die Reliquien nach Köln, wo sie noch heute im Dreikönigsschrein ruhen. Zu ihren Ehren wurde im Jahr 1248 mit dem Bau des berühmten Kölner Doms begonnen.
Bedeutung des 6. Januar im Volksglauben
Auch im Volksglauben ist der 6. Januar ein wichtiger Tag. Er markiert das Ende der Zwölf Nächte, in denen böse Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben (Raunächte). Daher segneten Hausherren in vergangenen Zeiten ihre Häuser mit einem Abwehrzauber, der die bösen Geister in der schlimmsten aller Rauhnächte (vom 5. auf den 6. Januar) fernhalten sollte. Das Christentum übernahm die Tradition für das heute übliche Sternsingen.
Die Tradition des Sternsingens am Dreikönigstag
Der Brauch des Sternsingens hat sich in katholischen Gebieten seit dem Mittelalter verbreitet. Im 18. Jahrhundert wurde der Brauch allerdings wegen zahlreicher bettelnder Gruppen zunächst wieder abgeschafft. Erst seit 1958 findet wieder in allen deutschen Bistümern das Königssingen statt.
Seitdem verkleiden sich Kinder und Jugendliche in Deutschland jedes Jahr am 6. Januar als die Heiligen Drei Könige und ziehen von Haus zu Haus. Dabei tragen sie einen Stab mit einem Stern und singen Lieder, um Geld für arme Kinder auf der ganzen Welt zu sammeln. Im Gegenzug für die Spende schreiben sie mit geweihter Kreide die Jahreszahl und die Buchstaben CMB über die Tür, um das Haus zu segnen. Im Gegensatz zu einem fälschlich verbreiteten Glauben stehen die Buchstaben nicht für die Vornamen Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus).
Der 6. Januar in Europa
In ganz Europa wird am 6. Januar der Dreikönigstag gefeiert und jedes Land hat seine ganz eigenen Traditionen entwickelt, um diesen Tag zu Ehren der Heiligen Drei Könige zu gestalten.
In Spanien ist es zum Beispiel üblich, dass am Vorabend des 6. Januar Umzüge mit den Darstellern der drei Weisen aus dem Morgenland stattfinden (auch Cabalgatas genannt). Dabei sitzen die Heiligen in Prunkwägen und werfen Süßigkeiten in die Menge, sehr zur Freude der spanischen Kinder. Die beliebten Umzüge stimmen auf den Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten in Spanien ein, die ersehnten Geschenke werden dort nämlich erst in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar gebracht.
In Frankreich und Belgien wird am Tag der Heiligen Drei Könige die berühmte „Galettes des Rois“ (Königskuchen) serviert. Der Kuchen besteht aus Blätter- oder Hefeteig und enthält eine sogenannte „Fève“ (in der Regel eine kleine Porzellanfigur), die im Teig versteckt wird. Der oder die Glückliche, deren Kuchenstück die Figur erhält, wird zum König oder zur Königin gekürt und erhält eine Papierkrone aufgesetzt. Diese wird in jeder Bäckerei beim Verkauf der Galettes des Rois mitgegeben. Die Verteilung der Kuchenstücke wird übrigens von der jüngsten anwesenden Person, die sich für einen Moment unter den Tisch setzt, bestimmt.
Verweise
Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. (2001)
Angelika Feilhauer: Feste feiern in Deutschland. Ein Führer zu alten und neuen Volksfesten und Bräuchen. (2000)
Stephan Cezanne: Was wir feiern: Christliche Feiertage und ihre Bedeutung.
Katja Göddemeyer: Feiertage, Feste und Bräuche. So feiern die Menschen in Deutschland. (2020)
Anke Fischer: Feste und Bräuche in Deutschland. (2004)
https://de.euronews.com/kultur/2023/01/06/traditionen-zum-dreikonigstag-in-europa