Sankt Martin 2024, 2025 und 2026 - Datum und Ursprung

Datum von Sankt Martin

Der Martinstag fällt in den kommenden Jahren auf folgende Termine:

Der Tag des Sankt Martin, auch Martini genannt, hat ein festes Datum. Er findet stets am 11. November statt.

Was ist der Martinstag und ist es ein Feiertag?

In Deutschland ziehen jedes Jahr am 11. November singende Kinder mit Laternen durch die Straßen und es werden Martinsfeuer entfacht. Der Martinstag ist ein Tag, an dem an den heiligen Martin von Tours gedacht wird. Er wird in Deutschland sowohl kirchlich als auch weltlich gefeiert, es ist allerdings kein gesetzlicher Feiertag.

Wer war der heilige Martin?

Martin wurde um 316 als Sohn eines römischen Tribuns in der römischen Provinz Pannonien (heutiges Ungarn) geboren und wuchs in Italien auf. Mit 15 ging er zum Heer, wo er bald Offizier wurde. Bereits zu dieser Epoche soll er wegen seiner Mildtätigkeit und Hilfsbereitschaft aufgefallen sein. Aus dieser Zeit stammt auch die berühmte Legende, nach der Martin mitten im Winter vor den Toren Amiens (Frankreich) auf einen frierenden Bettler gestoßen sein soll und ihm die Hälfte seines Mantels schenkte, indem er diesen mit seinem Schwert teilte. Anschließend soll ihm der Bettler im Traum erschienen sein und sich als Jesus Christus zu erkennen gegeben haben.

Postkarte, datiert 10.11.1913. Titel: "Grüße vom Martinstag in Erfurt"
Postkarte, datiert 10.11.1913. Titel: "Grüße vom Martinstag in Erfurt" Gemeinfrei

Nach diesem Erlebnis trat Martin zum Christentum über und folgte dem Weg der Kirche. Während seiner Kirchenlaufbahn wurde er durch sein Handeln so beliebt, dass er im Jahr 371 auf Drängen des Volkes zum Bischof von Tours gewählt wurde. Er blieb fast 30 Jahre im Amt und soll in dieser Zeit viele Wunder und Heilungen vollbracht haben. Er starb im November 397 während einer Missionsreise und wurde am 11. November desselben Jahres in Tours beigesetzt. Nach seinem Tod wurde er verehrt und im folgenden Jahrhundert, genau wie der heilige Nikolaus, als einer der ersten Nichtmärtyrer, zum Heiligen erklärt. Im Mittelalter entstand vor allem in Frankreich ein großer „Martinskult“, der sich von dort in deutschsprachigen Ländern ausbreitete.

Bis heute ranken zahlreiche Legenden um seine Person, die unter anderem zur Entstehung der noch heutzutage üblichen Bräuche beigetragen haben.

Martinsbräuche

Heutzutage gibt es verschiedene Bräuche, die in Deutschland am Martinstag üblich sind. Die bekanntesten sind wohl die Martinsumzüge, Martinsfeuer und die Martinsgans. Die Ursprünge dieser Sitten werden sowohl mit Martinslegenden als auch mit Bauernbräuchen in Verbindung gebracht.

Das Entzünden von Martinsfeuern

Am Abend des Sankt Martin ist es üblich, sich zu versammeln und große Feuer zu entfachen. Häufig wird dabei gesungen und Gebäck verteilt. Die Tradition der Martinsfeuer soll auf die Legende des frierenden Bettlers zurückgehen. Eine andere Erklärung beruht darauf, dass es sich ursprünglich um Opferfeuer handelte, mit denen man der Herbsternte dankte.

Martinslieder und Martinsumzüge

Kinder, die Martinslaternen tragen
Kinder, die Martinslaternen tragen Superbass / CC-BY-SA-4.0

“Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir, …”. (typisches Kinderlied zu Sankt Martin) An vielen Orten in Deutschland ziehen am Martinstag die Kinder mit selbstgebastelten Laternen oder Fackeln durch die Straßen und singen dabei Martinslieder. Häufig wird der Umzug von einem Reiter im Mantel begleitet, in Erinnerung an die Legende der Mantelteilung. Woher dieser Brauch kommt? Im Mittelalter sollen Kinder nach dem Martinsfeuer aus der Glut Fackeln oder „Trulllicher“ (ausgehöhlte Rüben oder Kürbisse mit Fratzengesichtern) angesteckt haben und durch die Straßen gezogen sein, um Obst und Gebäck zu erbetteln.

Weckmann mit Pfeife: Stutenkerl mit Rosinen in der Gebäckauslage von DEH Tiefkühlbackwaren
Weckmann mit Pfeife: Stutenkerl mit Rosinen in der Gebäckauslage von DEH Tiefkühlbackwaren Marco Verch / CC-by

Martinsgans

Martinsgans mit Apfelrotkohl und Thüringer Klößen
Martinsgans mit Apfelrotkohl und Thüringer Klößen Gemeinfrei

An Martini ist es außerdem gang und gäbe, sich zum Gänseessen zu verabreden. Die Tradition, am Martinstag Gänse zu essen, soll auf folgende Legende zurückgehen: Das Volk wollte Martin zum Bischof machen, aber dieser fühlte sich dem Amt nicht würdig. Aus Angst versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse verrieten ihn durch lautes Geschnatter und als Strafe ließ er sie später braten. Wahrscheinlicher ist es aber, dass der Gänsebrauch mit dem bäuerlichen Jahreslauf in Verbindung steht. Martini galt als Winterbeginn und Abschluss des Wirtschaftsjahres. Um den Martinstag wurde das Vieh von den Weiden geholt und geschlachtet und man begann häufig mit den Mastgänsen.

Beginn der Fastnacht

Ein weiterer Brauch ist fest mit dem Datum des 11.11. verbunden, auch wenn er nichts mit dem heiligen Martin zu tun hat. Pünktlich um 11:11 Uhr wird in vielen deutschen Karnevalshochburgen die Fastnacht oder Karneval eingeläutet und der Beginn der „5. Jahreszeit“ mit verschiedenen Ritualen gefeiert. Diese Tradition ergab sich wohl zum einen daraus, dass es in manchen deutschen Gegenden üblich war, am Vorabend des 11. November ein fröhliches Gelage zu feiern, bevor am nächsten Tag die vorweihnachtliche Fastenzeit begann. Ein anderer Zusammenhang besteht darin, dass ab Ende des Mittelalters die Zahl „Elf“ als Sünde betrachtet und mit Narren in Verbindung gebracht wurde.

Verweise

  1. Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. (2001)

  2. Angelika Feilhauer: Feste feiern in Deutschland. Ein Führer zu alten und neuen Volksfesten und Bräuchen. (2000)

  3. Stephan Cezanne: Was wir feiern: Christliche Feiertage und ihre Bedeutung.

  4. Katja Göddemeyer: Feiertage, Feste und Bräuche. So feiern die Menschen in Deutschland. (2020)

  5. Anke Fischer: Feste und Bräuche in Deutschland. (2004)